Der Teltowkanal führt durch die südlichen Bezirke Berlins von Köpenick-Treptow über Neukölln, Tempelhof-Schöneberg, Steglitz-Zehlendorf, durch den Griebnitzsee hindurch zur Havel.
Er wurde von 1900 bis 1906 gebaut und diente nach seinem Bau als Schifffahrtsweg für die Umgehung der Berliner Wasserstraßen und als Regenwasserabfluss des nördlichen Teils des Landkreises Teltow.
Der Teltowkanal wurde hauptsächlich durch das Bestreben des Teltower Landrates 'Ernst von Stubenrauch' gebaut. Beim Bau des Kanals wurden in Lichterfelde unter anderem das Bett des Bäkefließes (der ehemaligen Telte) und der Lanke verwendet.
Von der Bäke, die am Fichteberg entsprang, gibt es Reste im Bäkepark und in Kleinmachnow. Von der Lanke, die Lankwitz ihren Namen gab, gibt es keine sichtbaren Reste mehr.
Der Kanalbau stellte die Bauarbeiter und Ingenieure wider Erwarten vor große Probleme, da besonders im Raum Lichterfelde der Baugrund sehr schlecht war.
Konnte der Kanalabschnitt von der Dameeinmündung bis zum 'Britzer Zweigkanal' in kurzer Zeit vollendet werden, da der Baugrund sehr einheitlich und stabil war,
waren in Zuge des Bäkebettes tiefgehende Torflinsen zu meistern. Der Kanal wurde zwar 1906 feierlich 'für Eröffnet' erklärt,
der endgültige Durchstich zwischen den beiden Kanalteilen, die vom Griebnitzsee und vom Britzer Zweigkanal kommend, vorangetrieben wurden, konnte aber erst im
Dezember 1906 nahe der jetzigen 'Emil-Schulz-Brücke' vollzogen werden. Die endgültige Freigabe für den durchgehenden Schiffsverkehr erfolgte dann ein Jahr nach
der feierlichen Eröffnung.
In den ersten Jahren wurden die Schiffe auf dem Teltowkanal mittels Elektrolokomotiven getreidelt.
Bei der Planung des Kanals wurden verschiedene Methoden für die Bewegung der Schiff überlegt.
Unter andren Treideln mit Tieren, Treideln mit Motorkraft und Schleppen.
Man entschied sich für das Treideln mit Motorkraft, und zwar mittels Lokomotiven, die elektrisch angetrieben wurden.
Diese Lokomotiven fuhren auf der in Fahrtrichtung rechten Seite des Kanals.
Es konnte aber nicht überall Getreidelt werden. Und zwar auf dem Griebnitzsee und im Bereich der Machnower Schleuse.
Auf dem Griebnitzsee wurden die Schiffe bis zum eigentlichen Kanalbeginn geschleppt. Im Bereich der Machnower Schleuse,
östlich auf dem 'Machnower See', wurde in der Anfangszeit ebenfalls geschleppt.
Bis der Schiffsverkehr so zunahm, dass das Schleppen zu Störungen führte. Alsdann wurde eine Seilzuganlage installiert,
die mittels eines umlaufenden Seiles die es den Schiffen, die auf die Schleuseneinfahrt warteten, oder die aus der Schleuse in den
Kanal Richtung Osten fuhren, erlaubten, sich über den See bis zur Schleuse oder dem 'Treidelpunkt' zu bewegen.
An den Hafenanlagen wurden Brücken über die Hafeneinfahrt gebaut, damit die Loks die Schiffe am Hafen vorbei ziehen konnten.
Diese Brücken nannte man 'Leinpfadstege'. Einer dieser Leinpfadstege wurde nach dem zweiten Weltkrieg als Ersatz für die gesprengte
Brücke im Zuge der 'Albrechtstraße - Edenkobener Weg' als 'Edenkobener Steg' weiter verwendet, da nach dem Krieg der Treidelbetrieb
eingestellt, und die Brücken nicht mehr benötigt wurden.
Eine solche Lokomotive steht an der Emil-Schulz-Brücke in Lichterfelde Ost als Denkmal.
Für die Versorgung der Treidelloks wurde am Werfthafen der Kanalgesellschaft in Schönow ein Kraftwerk errichtet. Dieses erzeugte die für
die Loks benötigte Gleichspannung von 500 Volt. Es wurde, um die Verluste auf den Versorgungsleitungen gering zu halten, einmal
am Kraftwerk die Oberleitung gespeist und ein zweites mal von Britz aus. Der Strom wurde über ein Drekstromhochspannungsleitung zum Britzer
Einspeisepunkt übertragen und dort in die benötigte Gleichspannung umgerichtet.
Gleichzeitig wurde vom Kraftwerk die Werft mit Strom versorgt. Es konnten auch anliegende Industriebetriebe benötigten Strom von der
Kanal AG beziehen.
Der Werkshafen liegt an der Grenze der jetzigen Stadt Berlin mit dem Land Brandenburg schräg gegenüber der ehemaligen Brücke der Oderstraße in Teltow über den Kanal. Gleich nebenan mündet der Buschgraben in den Teltowkanal. In der Werft wurden die kanaleigenen Schiffe gewartet und teilweise auch gebaut. Nach dem Krieg war am Hafen der Sitz der Teltowkanal AG und der der Kanal AG gehörenden 'Stern und Kreisschiffart'.
Währen der Mauerzeit war der Kanal an seinem Beginn, im Bezirk Köpenick, gesperrt, er konnte erst ab der Wasserstraßenkreuzung mit dem 'Neuköllner Schifffahrtskanal' und dem 'Britzer Verbindungskanal' befahren werden. Der Abschnitt Kanalaufwärts bis zum Grenzübertritt am Hafen 'Rudow Ost' war eine Sackgasse. Durch eine Grenzsperreinrichtung floss nur sehr wenig Wasser von der Spree direkt in den Kanal, so dass er fast versandete. Bis Anfang der 80er Jahre war auch der Schiffsverkehr auf der Westseite, von der Havel kommend bis in den Griebnitzsee und ab Albrechtsteerofen, nicht möglich. Damals mussten alle Schiffe, die in den Teltowkanal wollten, durch die Berliner Innenstadt. Auch die Tankschiff die zum Tanklager in der Nähe des 'Hafen Lankwitz', zum Kraftwerk Steglitz und zum 'Kraftwerk Lichterfelde' am Barnackufer wollten, mussten diesem Umweg nehmen.
Mit der Wiedereröffnung der 'Machnower Schleuse' 1981 wurde von der DDR nahe Kohlhasenbrücks, an der Autobahnbrücke, ein Grenzkontrollpunkt eingerichtet. Der Bundesdeutsche Zoll hatte seine Station an der Brücke der 'Wismarer Straße' (Eugen-Kleine-Br.).
Seit der Wiedervereinigung wurde der Kanal saniert und auch der östliche Beginn des Kanals wieder schiffbar gemacht.
In den letzten Jahren wurde die Schleusenbrücke in Kleinmachnow saniert
Wikipedia:
Die alten Bilder auf dieser Seite wurden der CD
'100 Jahre Teltowkanal -
Die Brücken des Kanals und ihre Geschichte(n)',
zur Ausstellung vom 21.5.2006 bis 27.9.2006
im
,
entnommen.
Das Layout basiert auf einem Layout-Beispiel von Stefan Münz SelfHTML:
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